in Hallein, Salzburg

Österreichs zentrales Event

für klimaneutrale Sanierung

Yellow Brick Road

Eine temporäre, öffentliche Route durch ein leer stehendes, dem unausweichlichen Abbruch geweihtes Gebäude

eingereicht von Team: trio infernale

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Kurze Beschreibung

Das charmante Gebäude in der Seybelgasse 16 in Wien befindet sich in einer Art Schwebezustand denn es ist aufgrund der in 2007 geänderten Widmung vom Abbruch bedroht. Seitdem befindet sich das ca. 1910 erbaute Verwaltungsgebäude der ehemaligen Donauchemie in einem verwesenden Zustand mit eingeschlagenen Fenstern und zugemüllten Räumlichkeiten. Das Projekt Yellow Brick Road ist eine neue Route durch besagte bestehende Strukturen und zielt darauf ab, eine Zwischennutzung in Form eines Nachbarschaftzentrums zu schaffen. Ein Ort, an dem verschiedene Funktionen, Lebensstile und Menschen miteinander verschmelzen. Es ist auch Raum voller Widersprüche. Warm – kalt, dunkel – hell, laut – leise, offen – geschlossen – diese heben sich jedoch nicht auf, sondern bereichern den Ort mit Vielfalt. Der Haupteingriff schafft eine Auswahl an räumlichen Bedingungen, die Funktionen mit den bestehenden Gebäudestrukturen überlagern.
Diese öffentliche Route organisiert, verteilt und lässt Funktionen erleben, welche das Projekt zu einem einheitlichen Erlebnis macht. Von dieser finde ich meine passende Umgebung mit jedem Besuch erneut. Es entstehen Umgebungen für verschiedenste Aktivitäten auf dem gesamten Grundstück, je nach Tag, Woche oder Jahreszeit. Der Einsatz von Baugerüsten unterstreicht den temporären Zustand dieses Projekts. Es ist eine letzte Zelebration des Gebäudes und verbindet verschiedene kontrastierende Bedingungen, Funktionen und Menschen.

Projektziele

Ziel des Projekts ist es ein Augenmerk auf das Potential von Gebäuden zu richten die bereits von der Politik und Investoren gebrandmarkt wurden. Gebäude die sich seit Jahren keiner Nutzung zugeschrieben fühlen. Gebäude die an der Kippe zum Abbruch und in einem Schwebezustand darauf warten genutzt zu werden. Diese Gebäude sind Raumressourcen. Raumressourcen, die Anwohnern durch Bauzäune vorenthalten werden und deren Anblick höchstens bedauern hervorruft. Es geht bei dem Projekt nicht darum das Gebäude zu retten oder auf Vordermann zu bringen, da der Abbruch unvermeidbar ist. Ziel ist es für den Rest seiner Lebensdauer das Gebäude für die umliegende Bevölkerung, die ohnehin Bezug zum Gebäude hat, bereit zu stellen. Mit einer temporären Intervention wird das Gebäude ein letztes mal Zelebriert/gefeiert.

Methodik

Das Projekt ist eine Summe aus gleichwertig radikalen und gleichwertig sensiblen Maßnahmen. Die Interventionen sind nach langer Abwägung und viel Bedacht präzise gesetzt aber ohne bedauern durchgeführt. Decken und Wände werden aus dem Bestand herausgeschnitten und finden sich in der Freiraumgestaltung wieder. Dem Gebäude hinzugefügt werden nur Materialien, welche nach Ablauf der Projektzeit wieder zurück in einen Kreislauf gehen, wie zum Beispiel das Baugerüst, Schalungsstützen und Beplankungen. Das Gebäude wird mit einer neuen Barrierefreien Erschließung ergänzt. Jeder Raum wird unterschiedlich betrachtet, gehandhabt und erfährt seine eigene Transformation.

Ergebnisse

Mit dem Projekt wird der Umgang mit dem Bestehenden aus einem ganz eigenen und einzigartigen Blickwinkel gesehen. Die Ressource Raum steht im Mittelpunkt. Unabhängig von der Bausubstanz ist Raum vorhanden und es gilt diesen zu Nutzen. Die Vergänglichkeit der Bausubstanz wird in diesem Projekt ausgenutzt und als Vorteil gesehen. Mit Yellow Brick Road wird gezeigt, dass auch dem Abbruch gewidmete Bauten für die Gesellschaft noch Raum bieten können und es nur einen kreativen Ansatz braucht diesen zu gewährleisten. Folglich wird das Vergängliche mittels neuer Wertschätzung permanent.

Wie gehen wir mit Bestand um?

Adressierte Innovationsfelder

Der Kern des Projektes, aufgrund des unvermeidbaren Abbruches des Bauwerkes, ist die Nutzung des Vorhanden mit einer möglichst limitierten Addition von neuen permanenten Mitteln. Die Verwendung von Gerüstelemete/ Die ausgewählten Materialien wurden aufgrund ihrer temporären Nutzbarkeit gewählt, ermöglichen das Abtragen der Yellow Brick Road und einer erneuten Nutzung der Elemente an einem anderen Standort. Der Fokus der Yellow Brick Road ist die Ressource Raum. Dieser wird aufgeteilt, neu überspannt und geöffnet.

Es gilt zu zeigen, was mit dem Bestand schon gewonnen ist. So sind zum Beispiel die historischen dicken Ziegelmauern bereits relativ effizient im Umgang mit dem lokalen Klima. Durch ihren Fortbestand sind sie eine klimaneutrale Hülle, da keine weiteren nicht wieder verwendbaren Ressourcen in eine neue Hülle gesteckt werden.
Polycarbonat exponiert in den Nordwesten sorgt im Sommer für eine Abkühlung durch großflächige Lüftungsmöglichkeiten mit Kamineffekt und das Fluten des Raumes mit indirektem Tageslicht.

In Relation zu der Hülle und der Anwendung Polycarbonatplatten, steht das Nutzungskonzept. Den zukünftigen Nutzerinnen wird eine Bandbreite an Räumlichkeiten und Atmosphären geboten, die sie beliebig nutzen können. Diese Auswahl enthält alle Kombinationen von kalt und dem Außenraum exponierten bis zu warmen überdachten Räumlichkeiten.

Vorgeschlagen wird eine Nutzung durch die Gastronomie, die von den temporären Nutzern der an mietbaren Räumlichkeiten und der permanenten Werkstätten in Anspruch genommen werden kann und so eine stabile Mikroökonomie fördert. Durch diese neue Nutzung könnte zudem der Bezug zum Bestand gefördert werden und ein mögliches Engagement der Nutzerinnen für einen Fortbestand der seybelgasse 16 sprechen.

Infos zum Studium

Hochschule
Technische Universität Wien
Studium
Master
Studienübergreifend?
Nein
Semester
Wintersemester 2023, Master 4. Semester

Bilder und Skizzen


[PDF] YBR_LennonJulianRichard_Planauswahl.pdf